Weil nichts im Leben geradeaus geht, können wir das von unserem Berufsweg erst recht nicht erwarten. Brüche, Konstanten und psychische Extreme in verschiedene Richtungen bestimmen unseren Weg. Kannst du dich in dieser Beschreibung wiederfinden? Dann lies mein Blog BERUFEBRUCH. Ich verwende das DAS, wenn ich vom Blog schreibe.
Manches ist so verdammt schwierig.
Beruf. Karriere. Brüche. Psychologie. Mein neues (Web-Log) Blog steht. Inhaltlich geht es um diese vier Themen. Aber wie beim Baby im Bauch, hatte ich zunächst partout keinen Namen für diesen noch ganz kleinen Netzbürger gefunden.
Gegrübelt. Durchgesessen. Geflickt. Eine Horrorvorstellung. Damit das mit meinem Sofa zu Hause nicht passiert, musste mir bald ein Name für mein neues Blog rund ums Thema Beruf einfallen. Ein
Bild fürs Blog war jedenfalls gesetzt: das alte, vom Leben gezeichnete Sofa steht symbolhaft für BERUFEBRUCH. Doch dieser Gedanke kam mir erst am nächsten Tag .
Ob ich erstmal mit einem Arbeitstitel online gehe, mit einem Dummy, oder so? Das fragte ich mich in einem Beitrag auf LinkedIn im Verlauf des Samstag, 23. Oktober. Bis Montagfrüh habe ich ja noch
Zeit, sagte ich mir. Das war also gestern. Erstmal eine gute Tasse Kaffee, dann werden die Ideen schon kommen.
Was kam, waren nicht nur Ideen. Mehr noch. In den Kommentaren gaben mir Leserinnen superhandfeste Tipps. Einfach mit dem eigenen Namen anfangen, an die Zielgruppe denken und den Blognamen danach ausrichten, einfach anfangen. Yeah! Das passte. Und los ging's.
Nach vielen Jahren im Journalismus als Journalist, Redakteur, Autor, Fotograf, Rechercheur und Volontär und dem Arbeiten mit und an Texten, ist Storytelling mein Feld. Lange Sätze mag ich, ebenso kurze. Short and Long Copy, auch das geht. Ich bin ein Erzähler, jongliere mit Sprache, gleichsam recherchiere ich faktentreu, um punktgenau zu informieren. Gerne auch mit hoher Schlagzahl.
Bevor ich mich für den Journalismus entschied, absolvierte ich zwei Staatsexamen in Jura, war Personaldisponent und Versicherungsjurist in einer Schadenabteilung. 2008 bis Ende 2020 folgten Vaterzeit kombiniert mit Selbstständigkeit als freier Journalist und Autor. Vergangenes Jahr habe ich zusätzlich begonnen, in der Altenpflege zu arbeiten.
Ich bin Mitautor des Projekts “Das Schreibbuch – das Handbuch für alle, die professionell schreiben”
Auch ein eBook über Lokaljournalismus habe ich verfasst.
Aus einem Online-Schreibexperiment ist 2016 mein improvisierter Lokalkrimi "Plausch am Ententeich" entstanden. Im Frühjahr 2022 erscheint meine Kriminalkomödie "Kopfjagd am
Ententeich". Eine Hommage an den wunderschönen Marburger Stadtteil Marbach, wo ich viele Jahre gelebt habe. Wäre die Kopfjagd ein Film, würde ich sagen: Gedreht an Originalschauplätzen mit
fiktiver Handlung. Mit der "Kopfjagd" wird die Geschichte "der Marbach" neu geschrieben.
"Was verbindest du mit dem Begriff BERUFEBRUCH?", habe ich kürzlich in einem Post im Business-Netzwerk LinkedIn gefragt. Einer reflektierte sehr stark: Andreas Kels, pädagogische Fachkraft beim Jugendamt der Stadt Neuss. Daraus entwickelte sich ein interessanter Chat in den Kommentaren. Kels hat einer Veröffentlichung auf diesem Blog zugestimmt.
Andreas Kels: Moin, mit Berufebruch verbinde ich das bewusste und gewollte Aussteigen aus einer Arbeitstätigkeit in einen anderen Bereich. Persönlich empfand ich das als bereichernd. Ein:e Lagerist:in denkt und fühlt anders als zum Beispiel ein Jurist. Demnach sind andere Konversationen und Lebenserfahrungen vorhanden. Im sozialen Bereich sind ein breiter Horizont und Kenntnisse diverser Lebenswirklichkeiten für die Entwicklung von Empathie und Handlungskompetenz unabdingbar. Und körperliche Arbeit ist mindestens ein Ausgleich zur Kopfarbeit. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.
Tolle Punkte, Andreas, die du da ansprichst. Bewusst und gewollt aussteigen aus einer Arbeitstätigkeit in einen anderen Bereich. Schöne Definition. Fast schon juristisch. Darunter kann ein jeder subsumieren: War es dann letztlich ein Berufebruch?
Andreas Kels: Ich habe keine Ausbildung zum Lageristen gemacht, Daniel. In meinen Beruf bin ich wieder zurückgekehrt. Jedoch muss ich sagen, dass mir die Kommissionstätigkeiten in einem Warenverteilungszentrum einer Spedition gut gefallen haben. Tolle Kolleg:innen und Vorgesetzte. Auf Dauer wäre der Verdienst etwas knapp gewesen. Da ich an einer Familiengründung Interesse hatte, arbeitete ich nach gut einem Jahr wieder Vollzeit als Sozialpädagoge.
Andreas, die Frage war eigentlich allgemein gemeint: War es denn letztlich ein Berufebruch? Aber danke für deinen Einblick in deine Vita. War der Punkt "Unterforderung" für dich bei deinem Lageristen-Job auch mal ein Thema?
Andreas Kels: Unterforderung nicht, eher eine gewisse Monotonie, die letztendlich wieder Lust auf Veränderung machte.
So etwas zu erkennen, genau das ist der Treiber. Nicht zu verwechseln mit Routinen. Die können helfen und geben Sicherheit. Aber Monotonie lähmt. Eben hörte ich in einem Clip, hier auf LinkedIn, eine Top-Managerin aus der Finanzbranche sagen: "Wenn man sich weiterentwickeln will, muss man sich verändern. ... Wer sich nicht verändert, bleibt stehen." Das war zum Thema "sich neu erfinden". Passt, oder?
Andreas Kels: Wer sich ändert, bleibt sich treu. Hat das nicht Biermann gesungen?
Stimmt.
Nein, dieses Blog, BERUFEBRUCH, ist nicht vergessen. Aber über viele meiner Herzensthemen habe ich in den vergangenen Wochen eher auf LinkedIn (LI) geschrieben. Schneller, direkter, aktueller. Daher schnüre ich für BERUFEBRUCH wenigstens ein Päckchen. Darin die Links zu LI-Posts, die sich eben genau um meine Herzensthemen drehen: Beruf, Brüche, Psychologie, Job, Arbeit, Karriere, Leben, Gesellschaft, Wirtschaft, Recht, Lokales – und Schreiben.
Viele 15- bis 25-Jährige jobben im Sommer. Ans Zeugnis gedacht?
Die sind lustig. Dort möchte ich arbeiten.
Guten Morgen im Führungszirkel, Kollegin KI!
Noch so ein unvollendetes Projekt. Nach 16 Jahren.
Warum ich ein E-Book über Lokaljournalismus geschrieben habe.
Max Müller schält eine Orange. Max Müller drückt die Klinge seines Messers.
Mensch, was waren wir im Interview fokussiert.
Fühlt sich nicht nur an wie Wertschätzung, ist Wertschätzung.
Ohne Zweifel, wenn im Posteingang die Glückwünsche landen, der Anrufbeantworter schier platzt, die Mailbox explodiert, hat ein Algorithmus vieles richtig gemacht. Er hat erinnert. Aber das ist nur ein erster Schritt. Die weiteren gehen Menschen. Sie drücken Knöpfe. Sie schreiben. Rufen an.
Früher waren es Briefe oder Karten, die wir von Tante Hilde, Hans aus Abi-Zeiten oder von der ehemaligen Chefin erhalten hatten - heute erfreuen wir uns an Digitalem. Zwar das Ende der alte
Holzkiste mit ihren handschriftlich fixierten Gedanken auf Postkarten und Briefen, aber sei's drum.
Das macht etwas mit uns Menschen, wenn andere an einen denken. Es motiviert, treibt an. Es festigt Bindungen zu Kolleginnen und Kollegen. Vorgesetzte rücken durch wertschätzende Zeilen oder
andere Gesten näher heran. Für Geburtstage und Jahresfeste können wir nichts. Sie sind einfach da. Also nutzen wir doch diese 24 Stunden. Es freut beide Seiten ungemein.
Manche Telefonate vergisst man nie. So wie das mit meinem Onkel Edi, kurz nachdem ich einen Berliner Flohmarkt durchstöbert hatte. Die Siegessäule war in Sichtweite. Aber auch die Aussicht auf etwas gänzlich Unerwartetes.
Erst vorhin habe ich in einem Post beim sozialen Business-Netzwerk LinkedIn von Nachfolgendem berichtet. Ein Beispiel, das exakt erklärt, was den Kern dieses Blogs BERUFEBRUCH ausmacht. Wäre BERUFEBRUCH eine Marke, würde mein folgender Post auf Social Media die Marken-DNA meines Blogs skizzieren - und das mit den Mitteln der Erzählmethode Storytelling.
Aber nun zu dem, was damals in Berlin geschah. Ich erinnere mich noch genau an diesen Anruf, den ich vor vielen Jahren erhielt. Ich schlenderte gerade mit meiner Freundin in Richtung Siegessäule.
Da rief mich mein Onkel Edi an und stellte mir eine Frage; Eduard Grosse, der Mann der ersten Stunde bei HORIZONT. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ob ich mir vorstellen könne, seinen Verlag - den medizinischen Grosse Verlag in Berlin - zu leiten, wollte er wissen. Der brachte zu diesem Zeitpunkt Zeitschriften und Bücher heraus. Mein Onkel sagte, ich sei doch Jurist und da könne zumindest er sich das gut vorstellen. Direkt geradeheraus, ganz der Geschäftsmann.
Zur falschen Zeit
Um die 30, Jurastudium, Job, inzwischen in Marburg verwurzelt und in einer komplett anderen Lebenswelt zu Hause, war das keine Option für mich. Auch war das dann doch eine etwas zu große Hausnummer: Verlagsleitung. Der Anruf kam schlicht zur falschen Zeit. Gefreut hatte ich mich natürlich trotzdem.
Selbst wenn ich mich damals auf dieses Abenteuer eingelassen hätte, wäre ich heute nicht, wo ich mich jetzt befinde: an einem Ort, und beruflich dort, wo ich vor allem eines bin: zufrieden,
glücklich, voller Ideen und neugierig darauf, was noch so kommt. MAN MUSS ETWAS NEUES MACHEN, UM ETWAS NEUES ZU SEHEN. Dieser Satz gilt häufig, aber nicht immer.
Chancen kommen und gehen
Wendungen leiten uns in eine Richtung. Sicher ist es gut, einfach mal auf einen Zug aufzuspringen, wenn Herz, Bauch und Verstand ihr Okay geben. Aber Züge fahren zu lassen, ist genauso wichtig. Denn von denen gibt es genug. Immer wieder dampft einer an uns vorbei.
28. Januar 2022
von Daniel Grosse
Leidenschaft in Liebe, Ehe, Partnerschaft - diese Art von Leidenschaft kennen wir, dort verorten wir sie begrifflich. Und leben sie. Hoffentlich. Aber Leidenschaft für unseren Beruf oder die Arbeit, die wir erledigen? Würden wir so unser Gefühl beschreiben? Beruf, Job, Leidenschaft. Irgendwie passt das nicht zusammen. Ich habe eine Arbeit. Die soll mich ernähren, sicherstellen, dass ich meiner Familie und mir Essen kaufen kann, dass ich in der Lage bin, die Miete oder einen Kredit zu finanzieren. Ohne ein Dach über dem Kopf geht es nun mal nicht. Dieser Ansatz klingt logisch. Denn wo es um existenzielle Fragen geht, sind wir an dem Punkt: Nicht verhandelbar!
In der Freizeit
Jeden Tag, zumindest regelmäßig, gehen wir irgendwelchen Beschäftigungen nach. Ich spreche hier noch nicht einmal von Arbeit zum Broterwerb. Einfach Beschäftigungen, die unsere Zeit ausfüllen. Denn mit 24/7 besitzen wir Lebenszeit als ein Gut, das wir für uns verwalten. Jeder für sich. Warum also nicht etwas tun, was ich gerne mache? So schießt der eine in seiner Freizeit vielleicht mit Pfeil und Bogen auf Zielscheiben, andere gehen kicken, sammeln Briefmarken, besuchen einen Tanzkurs, lesen in jeder freien Minute in einem Buch, gehen angeln oder ziehen sich eine Streaming-Serie nach der nächsten rein. Aber stets geht es um das widerstandslose Tun von etwas Befriedigendem. Etwas Schönem, von einer Tätigkeit, mit der wir uns wohlfühlen. Diese streuen wir freiwillig in unser Leben ein.
Suche nach dem Ja
Und nun wird es spannend. Ein Arbeitsprozess geschieht ja letztlich nicht freiwillig. Keiner antwortet ehrlich und spontan mit freudestrahlenden Augen und einem klaren Ja, wenn Fragen wie diese kommen: Bestimmt liebst du doch deinen Job? Du verbringst deine Arbeitszeit sicherlich stets mit großer Leidenschaft, gar Hingabe, oder? Darauf spontane Ja-Antworten zu erhalten, ist wohl wenig wahrscheinlich.
Harte Arbeit
Denn was bedeuten acht Stunden am Band in der Fabrik, was die Maloche bei Wind und Wetter im Straßenbau? Wie sieht die Versorgung schwerstkranker Menschen in Krankenhäusern oder Altenheimen ganz konkret aus? Was geht tatsächlich in Mitarbeiter:innen vor, die täglich um 5 Uhr aufstehen müssen, um nach langer Pendelfahrt pünktlich an ihrem Arbeitsplatz zu erscheinen? Oder was beschäftigt einen Menschen, wenn er täglich als Polizeikraft zu gefährlichen Einsätzen gerufen wird? Weitere Beispiele: die Schwerstverbrecher vertretende Pflichtverteidigerin, die Kassiererin im Supermarkt, die Journalistin, die nur schlechtbezahlte Aufträge findet und dafür auch noch täglich stundenlang über Themen recherchiert und Tausende Zeichen tippen muss. Und so weiter.
Zurück zu den Wurzeln
Ja, wie soll da Leidenschaft entstehen? Meine angeführten Beispiele beschreiben sicher Extreme. Sie malen nur mit Schwarz, nicht mit Weiß. Und trotzdem plädiere ich für ein Mehr an Freude an dem, was wir beruflich machen - so wir denn eine Arbeit haben. Und wenn nicht, dann besinnen wir uns auf das Erlernte, den Beruf, für den uns andere einmal ausgebildet haben: in Schule, Lehre, Fortbildung oder Uni. Ein möglicher Weg zumindest. Oder wir erfinden uns neu, wozu wir die Karten gründlich mischen.
Gefühl beim Broterwerb
Was wir auch tun, gehen wir mit Freude und Neugierde an die Sache heran. Aber Leidenschaft für unseren Beruf oder die Arbeit, die wir - zum Broterwerb - erledigen? Würden wir tatsächlich so weit gehen, unser Gefühl so beschreiben?, habe ich eingangs gefragt.
Appell zum Schluss
Bevor es nun philosophisch oder theologisch wird, mich überzeugt der Gedanke mit der Leidenschaft für Beruf, Arbeit und Job. Denn so viel leichter geht uns von der Hand, was wir nicht nur gerne, sondern leidenschaftlich machen. Beruf. Arbeit. Job. In welchem von den drei Begriffen man sich wiederfindet, muss jeder selbst entscheiden.
Mein Wunsch für Beschäftigte und Suchende: Empfindet Leidenschaft für das, was ihr tut! Verfolgt hingebungsvoll eure Ziele!
Arbeitgeber, Vorgesetzte oder andere: Bringt Wertschätzung entgegen!