Von der Ödnis in den Boreout

In die Tonne kloppen, habe ich nach zweieinhalb Jahrzehnten im Job und nach etlichen Recherchen gelernt, sollten wir das, was nicht mehr auszuhalten ist, anödet, Bauchkrämpfe verursacht, gar Magengeschwüre, also das, was krank macht. Dann die Notbremse ziehen, Kündigung einreichen - was auch immer.

 

Ist es graue Ödnis die einen am Arbeitsplatz umgibt, helfen mildere Mittel. Fortbildung, Sabbatical, Hobbys, Gespräche mit Vorgesetzten, Versetzung oder Umsetzung, zum Beispiel. Bei all den anderen Fällen zwischen den zwei Extremen, sprechen Expert:innen vom so genannten Boreout. Das Gelangweilt-sein. Komische Schreibweise. Es geht dort um das stumpfe, dumpfe Absitzen von Arbeitszeit. Verkehrte Welt, könnte man meinen. Klagen Beschäftigte doch sonst eher über zu viel Arbeit, über hohe Aktenberge, über Aufgaben, die sie nicht mehr bewältigen. Derlei Unterforderung, Langweile und Desinteresse belasten aber gleichermaßen. Das verursacht Stress.

 

Die Analyse, wo sich Mitarbeiter:innen psychisch gerade befinden, erfordert eine genaue Standortbestimmung. Ohne gleich Psycholog:innen oder Coaches aufzusuchen, können Antworten auf einfache Fragen helfen: Unbeschwertes Zubettgehen? Hinauszögern des Einschlafens? Gefühl bei Arbeitsbeginn? Etc. Sind natürlich nur erste Dinge, die ihr so abklopfen könnt. Die Liste an Fragen lässt sich fortsetzen.

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